14 Mai Geburtstag
Es gibt im Jahr den einen Tag,
da bin ich wie benommen,
weiß nicht einmal, ob ich mich mag,
bin unruhig und beklommen.
Es zeigen mir die Liebsten dann,
dass sie mich tragen im Herzen,
sie drücken mich, und zünden an
den Kuchen fein mit Kerzen.
Doch mir scheint all das unverdient,
bin doch ein oller Stiesel!
Ja, meine Seele ist vermint,
im Bauch schwimmen nur Kiesel.
Und Freunde kommen bald zu Gast,
auch sie mit Lieb‘ und Leben,
derweil ich fahrig voller Hast
mich frag, was soll ich geben?
Es reicht nicht für ein ruhiges Wort,
so viel, so laut, chaotisch!
Mein Haus zu eng, ein falscher Ort,
und ich darin: idiotisch.
Wie läuft das denn nun alles ab,
hab‘ ich noch die Kontrolle?
Und auch die Suppe wird schon knapp,
bin völlig von der Rolle.
Doch nach und nach, zu guter Letzt,
beim letzten Glas im Schanke,
erreiche ich das Hier und Jetzt,
und sage ja, und danke.
Ich spüre so um Mitternacht,
wenn sich die Stunden recken,
wie alles in mir summt und lacht.
Man soll sich nicht verstecken.